Warum lieben wir das, was wir tun?
Was führt zu Leidenschaft, Passion, Liebe in unserem Berufsleben? Ist glühende Liebe und brennende Leidenschaft für eine Sache, eine Tätigkeit oder ein Thema der notwendige Ausgangspunkt einer Karriere in der wir sagen: „Ich liebe das, was ich beruflich tue?“
Das klingt gut und irgendwie auch logisch, ist aber frustrierend für all diejenigen von uns, die keine Ahnung haben, welche große Leidenschaft (möglicherweise unentdeckt) in ihnen schlummert. Je mehr wir nach dieser einen großen Leidenschaft für eine Sache suchen und je weniger wir fündig werden, umso schlimmer fühlt sich dann der Gedanke an, möglicherweise zu einer Gruppe von Menschen zu gehören, die diese eine brennende Passion einfach nicht besitzt…
Vielleicht gibt es einen anderen Weg hin zu einer Tätigkeit von der wir sagen: „Ich liebe das, was ich beruflich tue.“
Vielleicht ist die tiefe, ehrliche und dauerhafte Liebe zu dem was wir tun vielmehr das Resultat aus guter Selbstkenntnis und dem gründlich erarbeiteten Wissen darum, welchen Beitrag wir auf dieser Welt mit unserem beruflichen Tun leisten wollen und wie wir unsere Talente, Fähigkeiten und Interessen dazu am besten einsetzen können
Vielleicht steht die Leidenschaft dann gar nicht am Anfang der Suche nach dem Traumjob sondern entsteht erst genau aus diesem Gefühl der Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit?
Ich glaube, dass dieser Weg eher zu einer Liebe zur eigenen Tätigkeit führt, die Bestand hat und die auch mal schwere Zeiten durchsteht. Denn wenn das, was wir tun, für uns Bedeutung hat und sich sinnvoll anfühlt, dann ist sicher nicht jeder Tag toll und nicht jede Aufgabe erfüllt uns mit Vorfreude und Begeisterung, aber wir nehmen das gerne in Kauf, weil es uns die Sache wert ist und uns unser Beitrag zu dieser Welt – auch wenn er für andere klein oder unbedeutend aussehen mag – immer bewusst ist.
Anders ist es, wenn wir kein Gefühl für die Sinnhaftigkeit unseres Tuns haben. Dann machen vielleicht manche Aufgaben Spaß und wir freuen uns auf nette KollegInnen und neue Herausforderungen, aber über die Zeit entsteht ein Gefühl der Leere in uns.